Die Meinungen der Trainer nach dem Oberligaspiel VfL Halle 96 – FC Einheit Rudolstadt (1:3)
Wir sprachen kurz nach dem Abpfiff des überzeugenden Unparteiischen Kai Kaltwasser, der am Samstagnachmittag von Burkhard Pleßke, dem Vorsitzenden des Schiedsrichterausschusses des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV), beobachtet wurde, mit beiden Trainern über die sehr anständig geführte Partie. Das sagen sie uns ins Mikrofon:
Dieter Hausdörfer (VfL Halle 96):
„Der Gegner hat verdient gewonnen, Wir sind, ich weiß gar nicht warum, extrem nervös in das Spiel gegangen. Doch das geschah nicht, weil Rudolstadt so gut war, sondern weil wir die katastrophalen Fehler gemacht haben. Obwohl wir schlecht gespielt haben, hatten wir durch Jagupov sofort die Chance zum 1:1. Dann trifft Kowalski sechs Meter vor dem leeren Tor den Ball nicht. Im Gegenzug schlagen wir dann ohne jegliche Not im Strafraum über den Ball. Da steht es 2:0.
Ich weiß nicht, woran es lag. In den letzten Spielen haben wir mit wirklich richtig guten Leistungen, da waren auch zwei Auswärtsspiele dabei, immer 1:1 gespielt, obwohl die Chancenverwertung dabei ungenügend war. Aber wir waren da immer dominant. Doch heute haben wir uns von den langen Bällen und der Zweikampfhärte von Rudolstadt beeindrucken lassen. Wir waren ängstlich und haben tief gestanden. Also wir haben all das gemacht, was so ein Gegner wie Rudolstadt braucht. Warum auch immer …?
In der 2. Halbzeit hat man gesehen, dass ein Ruck bei uns durchging und dass wir versucht haben, etwas zu bewegen. Nach dem 1:3 hatte ich sofort wieder Hoffnung, aber das vierte Tor hat so wie das zweite das ganze Spiel widergespiegelt. Das hat eigentlich im Oberligafußball nichts zu suchen, doch es ist nun einmal passiert.
Unsere zweikampfstärksten Spieler Uhlmann und Arzumanyan werden in dieser Saison nicht wieder spielen. Sie sind richtig schwer verletzt. Man muss sehen, dass wir uns vielleicht mit jüngeren Leuten stabilisieren. Wir machen uns nach so einem Spiel nicht verrückt, wenn wir die richtige Reaktion zeigen. Wie gesagt, die letzten Wochen ging es eigentlich kontinuierlich bergauf und ich hoffe, dass es nun weiter so geht.“
Holger Jähnisch (FC Einheit):
„Auswärts sind wir in diesem Jahr mit ganz vorn. Aber dieses Spiel war von der ersten bis zur letzten Minuten rundherum gelungen und das sowohl offensiv als auch defensiv. Es war in meinen Augen eines der besten Auswärtsspiele in meiner Amtszeit. Schließlich ist Halle körperlich robust, hat starke, ausgebuffte Leute, einen guten Kader und auch regionalligaerfahrene Akteure wie Lubsch, Ludwig und Jagupov am Start.
Hier muss man erst einmal 4:1 gewinnen und noch dazu, wo man gleich zu Beginn drei Superchancen hatte. Dann kam der Dosenöffner zum 1:0, als wir endlich mal geschossen haben. Heute hatte man das Gefühl, dass wir aus jeder Lage getan haben. Und dann machen wir natürlich super Tore, weil wir nachsetzen, gut anlaufen und verteidigen. Dann hatten wir die Sicherheit und haben sehr gute Angriffe mit guten fußballerischen Passagen gespielt.
Das vierte Tor war sehr wichtig. Wir haben nach dem Anschluss durch Halle gleich noch einmal nachgelegt. Dann hätten wir hinten heraus noch das eine oder andere Tor machen können. Da denke ich nur an den Lattenschuss von ‚Ruppi’ und an die Aktion, wo sich ‚Riemex’ durchtankt.
Es war absolut super und ich kann nur ein großes Kompliment an die ganze Truppe machen. Und bezogen auf den VfL: Man ist immer nur so stark, wie es der Gegner zulässt. Jetzt werden wir auf der Heimfahrt feiern und uns danach ausruhen.“
Nun hoffen wir auch auf einen Bericht aus der Sicht des VfL. Der ist bis eben (Montag, 01.05.23, 07.30 Uhr) noch nicht veröffentlicht. Deshalb nun von unserer Seite weitere Impressionen am Rande der Partie im HWG-Stadion am Zoo, obwohl Achim Freund das natürlich viel besser kann.
Hartmut Gerlach
