Schwierige Bedingungen beim ersten Testspiel
Dass beide Mannschaften bei ihrem ersten Testspiel am Ende der ersten Vorbereitungswoche auf die Saison 23/24 kein Feuerwerk an spielerischen Höhepunkten abbrennen würden, war sicher den wenigen Zuschauern im Hans-Geupel-Stadion in Apolda klar. Dazu waren die Bedingungen, so Jürgen Walther, der neue Trainer der Rudolstädter, einfach zu eklig. Fast 40 Grad in der Sonne und dazu ein recht hoher, stumpfer Rasen stellten an die Kontrahenten hohe Anforderungen.
Zwar hatte der Gast, das erwartete auch Apoldas Trainer Patrick Dittombèe nicht anders, aufgrund des Unterschieds von zwei Spielklassen über die gesamte Spielzeit Vorteile. Aber der VfB-Coach war mit seinen Schützlingen insbesondere im ersten Durchgang sehr zufrieden. „Wir haben in der 1. Halbzeit gut verteidigt und die erste Elf hat auch die taktischen Vorgaben gut umgesetzt. Dabei haben wir die Woche über hart trainiert und ich habe auf das Spiel keine Rücksicht genommen“, befand er.
So dauerte es 15 Minuten, ehe Marco Riemer mit einem Kopfball das Gehäuse der Hausherren nur knapp verpasste. Kurz darauf lag das Leder zwar im Tor des Landesklassisten, aber der Treffer von Riemer zählte wegen einer Abseitsstellung nicht. Und auch die dritte Aktion der Einheit wurde durch den FC-Kapitän ausgeführt. Sein Kopfball quer zum Tor fand aber keinen Abnehmer.
Nach 22 Minuten bat der Unparteiische, der mit dem fairen Spiel keinerlei Probleme hatte, zur Trinkpause. Die schien dem Oberligisten besser bekommen zu sein, denn das Team aus Liga sieben geriet nun doch unter Druck. Aber die Chancen von Sören Eismann (27.), Niclas Fiedler (34.) und Georg Kaiser (41.) fanden nicht den Weg ins Tor.
Apolda war bemüht und ernte bei Walther auch Lob dafür, dass man gut gespielt habe, eine richtige Torchance konnten sich die Hausherren jedoch nicht erarbeiten, obwohl es durchaus verheißungsvolle Ansätze gab. Doch meist war der Finalpass zu ungenau und wenn man doch mal im von Max Bresemann vor der Pause gehüteten Kasten kam, verfehlte der Kopfball sein Ziel (44.),
Kurz nach Wiederbeginn wuchtete Spezialist Maximilian Schlegel einen Freistoß gut 20 Metern vom Tor entfernt, ins obere Eck. „Ein geiles Tor“, spendete selbst Dittombèe Applaus. Es folgte ein Lattenknaller von Riemer 51.) und ein Schuss von A-Junior Luis Czerwonka, beim dem der Apoldaer Keeper Mühe hatte. Besser machte es wenig später Sven Rupprecht, der aus ähnlicher Position traf (59.). Dann vergab Eismann, der im Laufe des Spiels immer mehr zum Regisseur wurde und der die Bälle verteilte, Mit dem dritten Tor durch Czerwonka (72.) beendeten die Gäste dann trotz weiterer Möglichkeiten das Toreschießen.
Für Robert Bismark, der sich wie viele seiner ehemaligen Teamgefährten über das Wiedersehen freute, war es in Anbetracht der Hitze schwer, in das Spiel hinein zu kommen. Er sagte: „Wir können mit dem Spielverlauf zufrieden sein, weil wir gut verteidigt haben. Wir waren kompakt und die Ketten haben gut verschoben. Darauf lag heute unser Hauptaugenmerk.“ Bismark ist beim VfB Apolda der unumstrittene, nicht zu überhörende Wortführer, der die Kommandos gibt und der als verlängerter Arm des Trainers auf dem Feld agiert.
Auch Marco Riemer, auffällig wie eh und je, hat eine besondere Beziehung zur Glockenstadt. Er ist hier geboren und hat hier seine ersten fußballerischen Schritte gemacht, ehe er mit 13 Jahren zum FC Carl Zeiss Jena wechselte. „Es war ein schönes Erlebnis, mal wieder hier zu spielen“, resümierte der 35-Jährige kurz.
Patrick Dittombèe zog dieses Fazit: „Dass das ein Zwei-Klassen-Unterschied war, hat man schon gemerkt. Als bei uns die zweite Garde eingewechselt wurde, hat man gesehen dass die Luft ein Stück weit raus ist. Aber im Großen und Ganzen war es ein guter Test. Das Ergebnis kann man mitnehmen, wenn es höher ausgefallen wäre, wäre mir das auch egal gewesen. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, mit der wir uns immer weiter entwickeln wollen und mit der wir den Klassenerhalt schaffen wollen.“
Das Urteil von Jürgen Walther fiel so aus: „Das war heute als fünfte Trainingseinheit in der Woche ganz in Ordnung. Jeder ist gelaufen und hat sich bewegt. Wir waren immer wieder bemüht, den Ball laufen zu lassen. Doch das haben wir nicht immer so umgesetzt, wie wir uns das gedacht hatten. Unsere Fehlerquote war allerdings relativ hoch. In der 2. Halbzeit waren wir auch spielerisch besser und haben uns jedes Mal nach den Trinkpausen ‚gestrafft’. Unsere Neuzugänge haben einen guten Eindruck gemacht. Es ist sehr angenehm und macht viel Spaß, mit der Mannschaft zu arbeiten und sie zu coachen.
FC Einheit spielte mit:
Bresemann, Schmidt, Seturidze, Kaiser, Fiedler, Kuhn, Stelzer, Szymanski, Zarschler, Eismann, Lüdicke, Meißner, Rupprecht, Schlegel, Riemer, L. Czerwonka
Hartmut Gerlach