Da nach dem Spiel auf Kunstrasen eine Pressekonferenz wenig Sinn macht, haben wir auch diesmal nach der Begegnung mit beiden Trainern gesprochen. Und so haben sie das Spiel eingeschätzt:
Toni Lempke (VfB 1921 Krieschow):
„Wir spielen immer nicht so gern gegen Rudolstadt, weil wir hier ganz wenig geholt haben. Der Gegner war gegen Eilenburg erfolgreich, weiß, wie man sich auf Kunstrasen bewegen muss und deshalb erwarteten wir, dass es ein sehr ekliges und kampfbetontes Spiel mit langen Bällen werden würde. Wir haben schon verdient gewonnen, aber nur, weil wir unsere Chancen genutzt haben. Richtig viele hatten wir aber auch nicht. Gerade beim ersten Tor, unserer ersten großen Gelegenheit, waren wir sehr effektiv und hatten danach Selbstvertrauen.
In Unterzahl wurde es dann für uns zu einer Schlacht und mit dem Elfer, den Hebler gut provoziert und herausholt – ich fand ihn von außen nicht ganz so eindeutig, aber Hebler sagte, dass sein Gegenspieler die beiden Arme ‚drauf’ hatte – hatten wir so ein wenig Entlastung. Aber durch das tolle Kopfballtor kam noch mal viel Hektik auf. Wir haben mit ‚Mann und Maus’ verteidigt und hatten das Quäntchen Glück auf unserer Seite.
Wir wollten sicher nicht so viele Fouls machen, weil wir wussten, dass Rudolstadt in der Luft stark ist. Aber jedes Spiel bekommt ja eine gewisse Eigendynamik. Es gab viele kleine Fouls, die der Schiri alle gepfiffen hat. Dann kam manches Verbale von den Bänken, den Zuschauern und den Spielern selbst dazu. Wir waren heute auch eklig und haben dagegen gehalten.
Wir haben zwar nicht als Ziel Platz 1 ausgegeben, wollen aber oben mitspielen. Deswegen haben wir im Winter noch einmal drei neue Spieler geholt. Wir sind damit recht gut aufgestellt und wollen schauen, was sich ergibt und wenn wir die Möglichkeit haben, ganz oben mitzuspielen, dann machen wir es natürlich. Deswegen ist ein Sieg in Rudolstadt schon Gold Wert, denn hier zu gewinnen, ist unheimlich schwer.“
Holger Jähnisch (FC Einheit):
„Wir haben heute ein gutes Spiel gemacht. Die Grundvoraussetzungen, läuferisches und kämpferisches Engagement, waren vorhanden. Wir haben auch über 90 Mintuen fußballerisch überzeugt. Aber dennoch ärgere ich mich wie sicher aller Spieler über die Niederlage, die völlig überflüssig war und die wir uns selbst zugefügt haben.
Wir hatten schon in der 1. Halbzeit fünf, sechs gute Chancen, die wir nicht konsequent aufs Tor bringen. Bei Möglichkeiten in dieser Qualität muss man vor der Pause ein Tor machen. Natürlich war Krieschow gnadenlos effektiv und geht mit seiner ersten Chance in Führung. In der 2. Halbzeit stellen wir uns ein Bein, weil wir einen Elfer verursachen, den ich in der Art und Weise schon öfters im Training erlebt habe. Solche Aktionen habe ich dann auch unterbunden und sanktioniert.
Wir hätten in Überzahl einfach mehr geduldiger spielen müssen. Zudem kommen unsere Standards und Eingaben – beides haben wir trainiert – einfach richtig schlecht. Da lassen wir fünf, sechs Standards weg. Was man erreicht, wenn eine vernünftige Flanke kommt, hat man bei unserem Tor gesehen. Die schlechte Qualität der Eingaben, wobei die Quantität da war, müssen wir uns einfach ankreiden. So haben wir alle verloren, aber wir hätten heute sicher einen Punkt mehr als verdient gehabt. Aber wenn wir das von mir Angesprochene nicht machst, dann hast du diesen Zähler einfach nicht.“
Hartmut Gerlach
