FSV Martinroda – FC Einheit Rudolstadt 0:2 (0:2)

Rupprecht und Schack im Doppelpack

In einem, nicht nur nach Ansicht von Martinrodas Coach Robin Krüger, intensiv geführten Oberligaderby der nur rund 40 Kilometer entfernten Orte behielt der Gast die Oberhand und kam zu seinem dritten Sieg im siebten Saisonspiel. Zwei Mal hebelten Sven Rupprecht und Luiz Miguel Schack die FSV-Hintermannschaft aus und sorgten für die Tore. Beim ersten Treffer flankte der wieselflinke Angreifer von der linken Seite auf seinen Stürmerkollegen und der köpfte unhaltbar ein (8.). Nicht ganz 30 Minuten später düpierte Rupprecht auf rechts gleich drei „Sandhasen“ und den folgenden Pass schmetterte der heranstürmende Schack flach in die Maschen (35.). „Einfach nur Klasse, wie die Tore herausgespielt wurden“, befand Einheit-Trainer Holger Jähnisch. Für Krüger war es spielentscheidend, dass Rudolstadt vor beiden Treffern wesentlich entschlossener agiert habe.

Dabei hatte seine Mannschaft bei sehr schwierigen Bedingungen – das Flutlicht war nicht optimal und auch der schmale Kunstrasenplatz wurde im Laufe des Abends immer rutschiger – im ersten Durchgang mehr Spielanteile und auch mehr Chancen. Schon kurz nach dem Anpfiff (3.) durch den Thüringer Unparteiischen, der die kampfbetonte Auseinandersetzung sicher leitete, jagte David Rohlik das Leder aus der Distanz über die Latte des FC-Kastens (3.). Auf der Gegenseite war Felix Nicolai fünf Minuten darauf erstmals gefordert und musste im Herauslaufen klären. Der Gastgeber zeigte sich nach dem frühen Rückstand nicht geschockt und Max Bresemann, der vor allem in den ersten 45 Minuten mehrmals seine Klasse zeigen musste, rettete bei einem Schuss aus 16 Metern (11.). Bei der folgenden Ecke musste Torschütze Schack den Kopfball des baumlangen Julius Benkenstein, der vom Regionalligisten Aubstadt in den Sportpark gewechselt war und als „Königstransfer“ der Hausherren bezeichnet wurde, ebenfalls per Kopf auf der Linie retten, Fast wären die Heidecksburgstädter zum 2:0 gekommen, aber Nicolai konnte gegen den freien Matthias Kühne, in einer geschlossen auftretenden Einheit-Vertretung vielleicht der auffälligste Spieler, gerade noch retten (23.). Dann war wieder der FSV am Zuge und Bresemann verhinderte bei einem Kopfball den Ausgleich (27.). Gefährlich wurde es dann bei einem tückischen Freistoß von James-Kevin Nahr (32.). Dann verfehlte ein Abschluss der Platzherren das FC-Tor nur knapp (49.). Und als erneut Standardspezialist Nahr antrat, lenkte der Einheit-Keeper seinen ruhenden Ball aus 25 Metern gerade noch an den Pfosten (32.). Dass die Ostthüringer damit schon das Ärgste überstanden hatten, war zu diesem Zeitpunkt nicht voraus zu sehen.

Denn im zweiten Abschnitt war Martinroda zwar bemüht, das Blatt noch zu wenden, aber Max Bresemann verlebte in dieser Zeit trotz einiger Freistöße aus durchaus sehr günstigen Positionen eher ruhige 48 Minuten. Eine Glanztat vor der Qualität der 1. Halbzeit musste er nun nicht mehr zeigen. Die Gäste ließen in der Konzentration nicht nach, spielten kompromisslos und hatten zumeist auch, im Gegensatz zur 1. Halbzeit, auch die Lufthoheit. Hingegen wäre im Konterspiel sogar in manchen Situationen mehr möglich gewesen. Fast wäre Tim Rühling, der das Spielgerät aus 50 Metern Richtung Nicolai-Kasten bugsierte, wo es knapp über das Torgestänge flog, beinahe den dritten Treffer erzielt (56.). Der eingewechselte Florian Giebel brachte noch einmal Schwung und sorgte in Gemeinschaft mit seinen Teamgefährten dafür, dass die Krüger-Elf nicht mit „Mann und Maus“ stürmen konnte. So brachte der FC Einheit den Vorpausenvorsprung relativ sicher über die Runden. „In der 2. Halbzeit hat bei uns hinten heraus so ein bisschen die letzte Überzeugung gefehlt. Der Gegner hat aus weniger Offensivaktionen Tore gemacht. Wir waren auch hinten nicht klar genug und das hat das Spiel entschieden“, analysierte Robin Krüger unmittelbar nach Spielende. Anders die Stimmungslage bei seinem Rudolstädter Kollegen Holger Jähnisch: „Wir sind über diesen Auswärtssieg in Martinroda natürlich sehr glücklich. Es war ein Spiel unter schwierigen Bedingungen. Wir haben erstmals seit langem wieder auf Kunstrasen und bei einem Gegner gespielt, der in den letzten Wochen einen Schritt nach vorn gemacht hat. Das hat man an den Resultaten gesehen. Das wussten wir und dass wir heute genau so eine Leistung wie gegen Sandersdorf abgeliefert haben, ist umso schöner. Wir haben von Anfang bis Ende Konstanz gezeigt. Unser Ziel war, den Sieg vom Wochenende zu veredeln. Waren wir in den letzten Wochen in unseren Leistungen immer etwas schlampig, haben wir das heute widerlegt. Wir haben gut verteidigt und kaum etwas zugelassen. Ein großes Kompliment an alle.“Am Sonntag (03.10., 14 Uhr) empfängt der FC Einheit Rudolstadt, der nun Tabellenelfter ist, den Dritten, den FC Einheit Wernigerode.

Die Statistik

FSV Martinroda

Nicolai, A. Rohlik, D. Rohlik, Floßmann, Suliman, Nahr, Al Saaed (60. Brömel), Six Benkenstein, Litzenberg (73, Kahlef), Schneider

FC Einheit

Bresemann, Kühne, Szymanski (57. Barth), Krahnert, Schlegel, Noak (89, Seturidze), Schack, Rühling, M. Baumann, Rupprecht (67. Giebel), Wachs

Schiedsrichter: Daniel Bartnitzki (Erfurt),

Zuschauer: 144

Torfolge: 0:1, 0:2 Luiz Miguel Schack (8., 35.)

Dass es auch ein Fotograf bei diesen Verhältnissen schwer hat, zeigen die Aufnahmen von Achim Freund. Aber unser Vereinsfotograf hat noch das Beste daraus gemacht! Vielen Dank!

Hartmut Gerlach

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