So sah man in Grimma das Oberligaspiel am Samstag in Rudolstadt

Auf der Internetseite des FC Grimma findet man den Spielbericht zur Oberligapartei zwischen unserem FC Einheit und dem FC Grimma (1:1). Dem Verfasser Tom Rietzschel gilt unser Kompliment dafür. Denn er st einer der ganz wenigen Autoren, die in einem Spielbericht auch die Meinung des gegnerischen Trainer wiedergibt.

Den Bericht findet man auch unter diesem Link:

https://www.fc-grimma.de/2022/05/01/grimmaer-holen-punkt-bei-unbequemen-rudolst%C3%A4dtern/

Die Fotos sind von unserem Vereinsfotografen Achim Freund.

„Grimmaer holen Punkt bei unbequemen Rudolstädtern

Rudolstadt. Nach einer unruhigen Woche hat der FC Grimma im Kampf um den Oberliga-Klassenerhalt einen Teilerfolg errungen. Im ersten Spiel unter Neu-Trainer Steffen Ziffert errangen die Muldestädter beim FC Einheit Rudolstadt ein 1:1 (0:1)-Unentschieden – ein Punkt, welcher bei diesem seit Jahren unbequemen Gegner in der Endabrechnung vielleicht noch von entscheidender Bedeutung sein kann. Dabei steigerten sich die Gäste, nach einer total verschlafenen Anfangsphase, im Verlauf des Spiels und konnten dank Moral, Hingabe und Wille letztlich diesen Auswärtszähler sichern. Diesbezüglich konnte Coach Steffen Ziffert die 90 Minuten ganz gut einordnen. „Vom Spielverlauf her können wir mit dem Punkt gut leben, auch weil Rudolstadt Vorteile in Sachen Tormöglichkeiten besaß“, so der ehemaliger Grimmaer Libero. „Doch mit der Art und Weise, wie wir heute den Zähler geholt haben, bin ich erst einmal zufrieden. Allerdings haben wir insgesamt viel Luft nach oben.“ Auf der anderen Seite schätzte Zifferts Gegenüber, Holger Jähnisch, die Begegnung ähnlich ein. „Trotz der fehlenden Akteure war unser Kader gut genug besetzt, um dieses Heimspiel zu gewinnen. Dies war die heutige Zielvorgabe“, so Jähnisch. „Leider haben wir es jedoch oftmals zu kompliziert gemacht und in vielen Fällen die falsche Entscheidung getroffen. Daher denke ich, dass Grimma mit dem Unentschieden besser leben kann als wir.“

Dabei wies der Rudolstädter Trainer auf die ersten 20 Minuten hin, in denen sein Team richtig Druck machte. Die Gastgeber begannen wie die Feuerwehr und nagelten die Muldestädter in der Anfangsphase komplett in deren Hälfte fest. „Wir sind extrem schwer in die Begegnung gekommen“, so FC-Coach Steffen Ziffert. „Rudolstadt hat, wie erwartet, aggressiv begonnen, so dass wir zunächst große Probleme hatten, uns zurechtzufinden.“ So produzierten die Gäste anfangs viel zu viele Ballverluste, so dass die druckvollen Thüringer bereits frühzeitig torgefährlich wurden. Bereits nach fünf Minuten musste Grimmas Schlussmann Pascal Birkigt zum ersten Mal zupacken als er einen Schuss von Luiz Miguel Schack sicher meisterte. Doch schon 120 Sekunden später war es passiert – das, was nicht passieren durfte, trat sehr frühzeitig ein. Nach einem Einwurf mit anschließender Kopfballverlängerung entschied Schiedsrichter Maximilian Scheibel (Calbe) nach einem Zusammenprall zwischen Schlussmann Birkigt und Sven Rupprecht auf Strafstoß. Schack ließ sich vom Punkt nicht zweimal bitten, auch wenn der Grimmaer Keeper die Ecke ahnte – 1:0 (7.). Auch in der Folgezeit spielte sich das Geschehen ausschließlich in der Hälfte der Muldestädter ab, von Grimmaer Entlastung war zunächst überhaupt nichts zu sehen. Nach einem Freistoß von Marco Riemer musste man im Lager der Muldestädter abermals die Luft anhalten, doch verlängerte Georg Kaiser die Kugel per Kopf knapp über den Querbalken (14.).

Erst nach gut 20 Minuten fanden sich die Muldestädter besser zurecht. Im Defensivbereich standen die Gäste fortan etwas stabiler, auch die Ballbesitz-Phasen wurden insgesamt etwas länger – auch wenn man im Passspiel weiterhin äußerst fehlerhaft agierte. So wurde man nach einem langgezogenen Freistoß von Michel Schwarz zum ersten Mal torgefährlich, doch scheiterte Lucas Bartsch per Kopfball an Max Bresemann im Rudolstädter Gehäuse (20.). Kurz darauf hätten die Muldestädter allerdings zwingend ausgleichen müssen. Nach sehenswertem Spielzug lief Goteh Ntignee allein auf das Tor der Gastgeber zu, doch rettete Bresemann hier per reaktionsschneller Fußabwehr (21.). Auch wenn die Gäste fortan das Spiel ausgeglichener gestalten konnten – im Defensivbereich musste man bis zur Pause weiterhin hellwach bleiben. So musste Birkigt dreimal beherzt eingreifen, um einen höheren Rückstand zu verhindern. Nach einer Eingabe von Julian Zarschler scheiterte Rupprecht genauso am Grimmaer Keeper (34.) wie wenig später Torschütze Schack, nachdem dieser im Vorfeld von Riemer sehenswert in Szene gesetzt wurde (42.). Auch Riemer selbst konnte Birkigt nicht bezwingen, als er die Kugel nach einer Flanke von Niclas Fiedler per Kopf in Richtung FC-Tor beförderte (44.).

Auch nach dem Wechsel sollte sich am Spielverlauf nicht wirklich viel ändern. Grimma nun bedeutend präsenter als in der Anfangsphase der Begegnung, doch blieben die Muldestädtern im Passspiel weiterhin sehr fahrig. Nichtsdestotrotz setzten die Gäste die erste Duftmarke der zweiten 45 Minuten, als Bresemann einen Distanzschuss von Jan Hübner mit einer gelungenen Flugeinlage über die Latte lenken konnte (47.). Dennoch hatten die Platzherren auch fortan mehr Abschlüsse zu verzeichnen. Ein Freistoß von Riemer (58.), Versuche von Schack (58.) und Rupprecht (63.) nach vorherigem Solo – Birkigt im Grimmaer Gehäuse blieb jedoch voll auf der Höhe (63.). „Wir hatten sicher nicht eine Fülle von Chancen. Doch die zwei, drei Möglichkeiten, die wir nach unserem Führungstreffer noch besaßen, hätten für ein weiteres Tor reichen müssen“, bemängelte Einheit-Trainer Holger Jähnisch etwas die fehlende Konsequenz seiner Elf im letzten Drittel. „Insgesamt hätten wir noch schneller spielen und mehr die Abschlüsse suchen müssen.“

So blieb die Begegnung auch in der Folgezeit weiterhin offen, in welcher die Grimmaer weiter dranblieben und sich für ihren Kampf sowie ihre Moral wenig später belohnen konnten. Nach einem Ballgewinn setzte Jan Hübner mustergültig den rechtzeitig startenden Kevin Wiegner in Szene, welcher aus halblinker Position kühlen Kopf behielt und Bresemann mit einem Flachschuss ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich überwand (67.). Im Anschluss daran gelang es den Muldestädtern, aufgrund sehr viel Hingabe und Leidenschaft im Defensivbereich, diesen wichtigen Punkt zu sichern. Zwar setzte der eingewechselte Nils Halbauer eine Eingabe von Schack per Direktabnahme über den Querbalken (70.) – doch mehr ließen die Gäste bis zum Schlusspfiff nicht mehr zu. Konsequent im Rückwärtsgang arbeitend, verteidigte man letztlich mit Vehemenz und Leidenschaft das eigene Tor – spätestens vor dem Strafraum der Grimmaer war Rudolstadt fortan mit dem Latein am Ende. Stattdessen besaßen die Muldestädter kurz vor Schluss sogar selbst die Möglichkeit, das Spiel gewinnen zu können. So wurde der eingewechselte Moritz Griesbach über die rechte Seite auf die Reise geschickt, doch verpasste er im Anschluss das rechtzeitige Abspiel auf den mitgelaufenen Wiegner, so dass diese Überzahlsituation am Ende des Tages einfach viel zu schlampig ausgespielt wurde (89.).

„Man hat heute gesehen, warum Rudolstadt elf Punkte mehr auf dem Konto hat als wir“, resümierte Grimmas Trainer Steffen Ziffert die Partie recht nüchtern im Anschluss. „Nichtsdestotrotz ist das Unentschieden für uns ein ordentliches Ergebnis. Wir haben nächste Woche ein schweres Heimspiel gegen Nordhausen, welches wir gewinnen müssen.“ Auf der anderen Seite war Einheit-Coach Holger Jähnisch etwas die Enttäuschung über das Resultat anzusehen. „Insgesamt war für uns natürlich mehr möglich, daher bin ich schon leicht unzufrieden“, so Jähnisch. „Zwar haben wir insgesamt wenig zugelassen, aber das Gegentor durch einen Fehler im Spielaufbau selbst eingeleitet. Mit einem Sieg hätten wir den Klassenerhalt endgültig in der Tasche gehabt, doch werden wir dieses Spiel so aufarbeiten, um diesen am kommenden Wochenende in Sandersdorf endgültig einzutüten.“

Tom Rietzschel

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