SpG SG Glücksbrunn Schweina – FC Einheit Rudolstadt 1:2 (0:0)

Rudolstädter entscheiden typischen Pokalfight kurz vor Schluss

An der Reaktion der vielen Zuschauer, so sie an diesem Nachmittag auf dem Sportplatz Glücksbrunn Anhänger des Gastgebers waren, spürte man nach dem Abpfiff schon die große Enttäuschung, nach dem blendenden Start in die Thüringenliga-Saison nicht auch dem Rudolstädter Oberligisten das berühmte „Bein gestellt zu haben“. Holger Jähnisch, der Einheit-Trainer, hatte aber angesichts der bisherigen Spiele der Kontrahenten in der 5. und 6. Liga für den, wie er sagte, typischen Pokalfight auch keinen Favoriten gesehen.

Dabei war der Gast sehr gut und dominant gestartet. Zwar gehörte die erste Möglichkeit nach einem Leichtsinnsfehler in der FC-Deckung Schweinas Adrian Vogt (1.), doch dann bestimmte zunächst der Oberligist das Geschehen. Bei Chancen von Tim Rühling, der völlig frei war, aber aus Nahdistanz nicht traf (2.), einem Schuss von Benjamin Bahner (3.), dem „Riesen von Marco Riemer (16.). bei dem Schweinas Keeper Christian Pfestorf genau so exzellent reagierte wie bei der Doppelchance von Sven Rupprecht und Bahner (27.)  und, so sein Trainer Olaf Gabriel, seine Mannschaft damit im Spiel gehalten habe, lag die Führung mehr als einmal am Schweinaer Freibad in der Luft.

Den Glücksbrunnern, die die Ostthüringer zunächst kommen ließen und auf Konter setzten, gelang im Vorwärtsgang nicht viel, sieht man von den Gelegenheiten von Moritz Dittmann, der das Ziel knapp verfehlte (11.), und später von Patrick Schellenberg im Anschluss an einen Konter (22.) ab. Mit einem Freistoß der Hausherren (34.) aus sehr günstiger Entfernung in die Mauer und einem Kopfball von Bahner (39.) endete der erste Spielabschnitt, den Jähnisch so bewertete: „Wir haben aus unseren vier, fünf Chancen nichts gemacht. Das 0:0 zur Pause hat nicht den Spielanteilen entsprochen.“

Kurz nach Wiederbeginn ein unnötiger Ballverlust in der Hintermannschaft. Im folgenden Zweikampf kam Mateusz Szymanski einen Schritt zu spät und den berechtigten Strafstoß zimmerte Patrick Köhler humorlos in den Winkel (48.).

Jetzt begann die beste Phase des Thüringenligisten, die Gabriel so beurteilte: „Ich finde, wir haben das richtig gut gemacht und taktisch gut gespielt.“ Dennoch konnte die Platzelf den Ausgleich nicht verhindern. Ein Freistoß von halblinks, getreten von Schlegel, setzte tückisch auf und bekam damit den Status „unhaltbar“ (59.).

Die Rudolstädter, die nur zwei Wechselspieler auf der Bank hatten, versuchten alles, ohne Verlängerung über die Runden zu kommen. Beim Schuss des agilen Schlegel (74.) und beim Solo von Rupprecht (76.) waren Tore möglich, aber im zweiten Fall war Pfestorf erneut auf der Höhe. Nach 90 Mintuen patzte er allerdings nach einem Freistoß von Schlegel, ließ das Leder fallen und Riemer setzte den Abstauber in die Maschen. Der verletzte sich durch die Abwehrreaktion des Schlussmanns, der dafür auch verwarnt wurde, und musste ausgewechselt werden.

Der FC Einheit überstand im Beisein seines Vereinsvorsitzenden Willi Obitz auch die sechsminütige Nachspielzeit und gehört damit zu den 16 Mannschaften, die am Montagabend (05.09.22) bei der Ermittlung der Paarungen des Achtelfinals im Lostopf liegen.

„Es war bitter, dass wir das Spiel nach so einem Torwartfehler leider noch verloren haben. Aber trotzdem ein riesengroßes Kompliment an meine Truppe. Keinen Vorwurf an den Torhüter, denn er hat uns in der 1. Halbzeit im Spiel gehalten. Ich habe teilweise auch keinen Klassenunterschied gesehen. Wir haben unseren Lauf, den wir in die Thüringenliga mitgenommen haben, eigentlich so fortgesetzt. Schade dass es nicht gereicht hat, zumindestens in die Verlängerung zu kommen“, resümierte Olaf Gabriel.

Gegenüber Holger Jähnisch sagte abschließend: „Der Rest des Spiels dann nur noch Wille und wir haben es heute erzwungen. Am Ende haben wir die Vorgabe erfüllt, hier heute weiterzukommen. Dass wir Schweina nicht ‚abschießen’ würden, war uns vorher klar.“

Die Statistik

SG Glücksbrunn

Pfestorf, Giesbrecht (90. L. Kallenbach), Köhler, Meinhard, Harnack, Arnold, Dittmann, Pfaff, Klisa, Vogt (17. Schellenberg), Stöber (90.+1 L. Kallenbach)

FC Einheit

Schmidt, Rühling (78. Horack), Szymanski, Schneider, Zarschler,  Krahnert, Seturidze, Schlegel, Rupprecht, Riemer, Bahner,

Schiedsrichter: Jan Weltzien, Zuschauer: 387

Torfolge: 1:0 Patrick Köhler (48./Strafstoß), 1:1 Maximilian Schlegel (59.), 1:2 Marco Riemer (90.)

Hartmut Gerlach

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